Karate

Karate als Selbstverteidigungssystem

Karate ist eine faszinierende japanische Kampfkunst zur Selbstverteidigung. Auch wenn sich die geschichtlichen Ursprünge des Karate nicht mehr eindeutig zurückverfolgen lassen, wird China von den meisten Historikern als Wiege des Karate angesehen. Von dort nahm es seinen Weg über Okinawa nach Japan, um von hier in die ganze restliche Welt zu gelangen. Die weltweite Verbreitung – vor allem des Stils „Shotokan“ – ist vornehmlich dem Umstand zu verdanken, dass aus dem ursprünglich als zivile Selbstverteidigung entwickelten System ein „Sportkarate“ geschaffen wurde, aus dem viele Elemente wie Hebel, Würfe, Bodenkampf etc. weitestgehend entfernt wurden. So wurde es für jedermann relativ leicht erlernbar und war dazu geeignet, in den Disziplinen „Kata“ und „Kumite“ Wettkämpfe auf nationaler wie auch internationaler Ebene abzuhalten.

Fraglich ist nur, ob ein Karate, welches auf den sportlichen Wettkampf vorbereiten soll, dazu geeignet ist, ebenso effektiv auf solche Selbstverteidigungssituationen vorzubereiten, für die Karate ursprünglich entwickelt wurde. Natürlich hat jemand, der Sportkarate trainiert, ein gutes Technikrepertoire und durch das konditionsfördernde Training zumeist auch die physischen Voraussetzungen sich in einer Notfallsituation zur Wehr zu setzen. Allerdings fehlt es ihr oder ihm an einer Vielzahl von Techniken, Prinzipien, Strategien und Bewegungsmustern, die in realen Konfrontationen vorkommen und dennoch im Training nie geübt wurden. Dazu gehören etwa Angriffe durch Greifen oder Würgen, Umklammerungen oder der Nah- und Bodenkampf. All das gehört aber zu einem effizienten und kompletten Selbstverteidigungssystem dazu, wie es das Karate vor seiner „Versportlichung“ noch war. Die Weitergabe eines solchen praxisorientierten und realistischen Karate, wie es die „alten Meister“ aus China und Okinawa gelernt und gelehrt haben, ist der zentrale Bestandteil des Trainings in unserem Verein, wobei unsere Wurzeln in der Stilrichtung „Shotokan“ liegen (mehr dazu unter dem Link „Karate im BZM“).

Karate im BZM

Im Budo Zentrum Meckenheim e.V. trainieren wir eine realitätsnahe, praxisorientierte Form des Karate auf der Basis des Stils „Shotokan“ im Rahmen des stilrichtungsoffenen Karate (SOK) des DKV (Deutscher Karate Dachverband). Schwerpunkt unseres Trainings ist die optimale Vorbereitung jedes Trainierenden, sich in Notfallsituationen effektiv selbst verteidigen zu können. An erster Stelle steht allerdings immer die – wenn irgendwie möglich – grundsätzliche Vermeidung gefahrvoller Situationen oder gar Kampfhandlungen.

Das Training beinhaltet neben der „traditionellen Dreiteilung“ in Kihon (Grundschule), Kata (festgelegte Form) und Katabunkai (Anwendung) auch Pratzentraining, Fallschule sowie Selbstverteidigung (SV).

Im Kihon lernt der Karateschüler die verschiedenen Abwehr- und Angriffstechniken als ganzheitliche Körperbewegung. Hierzu zählen vor allem effektive Schlag- und Tritttechniken mit der Faust, Hand , Ellbogen, Knie und Fuß sowie verschiedenste Kombinationen dieser Techniken. Dieses Training fördert die Koordination der Bewegungsabläufe, die Kondition, die Willensstärke und den Anspruch, sich selbst verbessern zu wollen.
In der Kata wurden die Techniken in einer festgelegten Reihenfolge zusammengestellt, die aber jeweils einzelne Kampfsituationen darstellen. Im Shotokan gibt es 27 Kata, von denen einige Ursprungformen sehr alt sind. Eine Kata führt der Karate-ka alleine aus.

Beim Katabunkai werden die Abwehr- und Angriffstechniken aus der jeweiligen Kata mit dem Partner geübt. Hierbei soll der Schüler sich mit seinem erlernten Technikrepertoire effektiv und taktisch gegen die verschiedenartigsten Angriffe sinnvoll verteidigen.